header photo

Lindenhof

Gasthaus & Pension

Geschichte

Drei Zainer-Frauen schrieben starke Kapitel in der 125jährigen Geschichte des Familienbetriebes im Erbstal

Drei Zainer-Frauen haben an der 125jährigen Geschichte des Wirtshauses im Erbstal zu ihrer Zeit starke Kapitel geschrieben. Jetzt ist die Zeit der Enkelin, Sieglinde Reumschüssel.

Die kleine schlanke Frau hält in ihren kräftigen Händen die Fäden eines großen Familienbetriebes. Das hat sie schon als kleines Mädchen von Großmutter Ernestine gelernt. Zu ihr ging sie als Kind und ließ sich erzählen, wie alles anfing beim Zainer in der Untersteinbach.

1868

Ernestine berichtete dann vom Urgroßvater Valentin, der die Konzession für den "Lindenhof" erwarb. Der Urahn hatte nicht wie alle anderen Männer der Familie Döll am Zainhammer gestanden und das Eisen gezogen. Er war Schlosser geworden und hatte dann das Haus, das ein Vorfahr 1705 erbaute, als Gasthaus eingerichtet. Er baute einen Sportsaal, es war der erste in Untersteinbach.

1914

übergab er seinem Schwiegersohn Bernhard Bühner den "Lindenhof". Weil der Mann in den Weltkrieg ziehen musste und mit Malaria zurückkam, führte seine Frau Ernestine das Haus.

1950

Das Geschäft übernahmen Otto Bühner und seine Frau Erna, Sieglindes Eltern. Otto hatte schon 1941 seinen Fleischermeister gemacht und übernahm die kleine Fleischerei im Erbstal. Seine Frau Erna stand hinter dem Tresen und am Herd. Sieglinde Reumschüssel erinnert sich, dass nur am Heiligabend ihre Eltern Zeit für sie und ihren Bruder hatte. Anfang der fünfziger Jahre musste Erna Bühner um jeden Gast kämpfen. Viele waren arbeitslos, die Lebensmittelmarken schränkten die Speisekarte stark ein. Die Gäste bekamen, was gerade da war.

1961

heiratete Sieglinde, Roland Reumschüssel. Auch sie haben vier Kinder. Viel Zeit blieb ihr nie für Mann und Kinder. Das Leben spielte sich immer in und um das Gasthaus ab.

1972

übernahm Sieglindes Bruder Rudolf die Gaststätte. Sie selbst führte die Fleischerei, die inzwischen von der Handelsorganisation vereinnahmt war. Rudolfs Braut Birgit bezeichnet die Schwägerin als geborene Gastwirtin. Als sie mit 25 Jahren starb und einen dreijährigen Sohn hinterließ, brach im Hause Zainer eine Welt zusammen.

1982

verlor Sieglinde den Vater,

1985

den Bruder,

1987

ereilte die Mutter einen Schlaganfall, der sie 7 Jahre ans Bett fesselte. Doch der Gast vorn in der Wirtsstube sieht nichts von Tränen. Wie immer ist es lustig beim Zainer, besonders zur Kirmes. Im selben Jahr übernahm Sieglindes Sohn Uwe mit Frau Daniela das Gasthaus.

1993

feierte das Haus sein 125jähriges Bestehen. Sieglinde zieht Schwiegertochter Daniela als Nachfolgerin heran, sie soll die vierte starke Frau der Zainers werden.